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#NoBaergida ist ein loser Zusammenschluss von Menschen und Organisationen, die ein Zeichen gegen Rassismus in Berlin setzen.

Unsere Bärgida-Recherche ist hier zu finden.

Dienstag, 29. November 2016

Bärgida, schnell demonstrieren, hetzen, pöbeln und grapschen

Trotz der Ankündigung von Bärgida nach ihrem 100. Abendspaziergang den Volksaufstand auszurufen und nicht mehr in Form ihrer montäglichen „Abendspaziergänge“ zu protestieren, mussten wir uns am Montag doch wieder am Hauptbahnhof einfinden, um uns den Faschist*innen, Rassist*innen und Sexist*innen von Bärgida entgegen zu stellen.

Da wir noch alle von unserer erfolgreichen Demo am Samstag erschöpft waren, sind wir froh, dass Berlin gegen Nazis uns über die vermutliche Strecke von Bärgida informierte. Unser Gegenprotest war daher aus Mangel an Bewerbung im Gegensatz zu anderen Montagen kleiner, aber für die Spontanität doch recht gut besucht. Wir haben lautstark gegen gehalten und Bärgida keine Stimme auf dem Washingtonplatz gelassen.

Nach dem Demo-Marathon am Samstag beschränkten wir uns auf eine Kundgebung. Zudem hielten wir es für nicht sinnvoll mit weniger als 50 Antifaschist*innen und Antirassist*innen zu laufen. Dies war eine gute Entscheidung, denn Bärgida hatte nach fünf Redner*innen, welche je zehn Minuten ihre Hetze und ihr krudes Weltbild darstellen durften, darüber abgestimmt, ob sie laufen sollen.
Von den gut 30 Bärgidas haben neun für Laufen und der Rest dagegen gestimmt. So war der Spuk gegen 19:45 Uhr vorbei. Bei der Abfahrt beziehungsweise. dem Warten auf ihre S-Bahn fielen vier Exemplare von Faschos auf, die in das Spektrum Hohligans gezählt werden können. Sie brüllten lautstark ihren „Klassiker“ gegen einige wenige Antifaschist*innen, die ebenfalls auf ihre Bahn warteten. Diese „Kameraden“ hatten die Kälte wohl mit viel Alkohol zu bekämpfen versucht und so gaben sie das übliche Schauspiel zum Besten: erst wenn die Polizei helfend zu Seite steht, wird lautstark angepöbelt und die „deutsche Männlichkeit“ unter Beweis gestellt. Ein lustiges Schauspiel, da sie derartig betrunken waren, dass sie weder der Polizei noch den Argumenten von uns mit einem ordentlichen Satz entgegnen konnten. Gut gebrüllt Löwe.

Später fielen die 4 dann am Alexanderplatz auf, wie die Medien berichten. Dort gingen sie den zwei wichtigsten Aspekten ihrer deutschen Leidkultur nach. Bier trinken und Sexismus. Wir finden es ist schon zynisch von Bärgida gegen Fremde zu hetzen, welche sich an den aus ihrer Sicht „deutschen Frauen“ vergreifen. Hierfür haben sie sogar das Lied „Pack die Badehose ein“ so umgeschrieben, dass es suggeriert alle „Fremden“ würden nur grapschen. Auf der anderen Seite ziehen sie jedoch bei jedem Anlass genau den selben sexistischen Scheiß ab, den sie so gern Anderen in die Schuhe schieben.

Link zum Festnahmevideo: http://www.hubber.me/news/sexuelle-noetigung-in-parkhaus-festnahme-auf-alexa-weihnachtsmarkt/

Wir bedanken uns bei allen die sich trotz der kurzfristigen Mobilisierung, der Kälte und des langen Wochenendes wieder mit uns gegen Bärgida gestellt haben.

Wir sehen uns nächsten Montag, den 05.12.2016, auf der Straße!



Montag, 28. November 2016

Stand up - speak up, unsere Zusammenfassung zum Demonstrationsgeschehen am Samstag

Zu Beginn des Tages haben wir uns sowohl in Moabit am Ottopark als auch vor der Geflüchtetenunterkunft in der Kruppstr. 16 versammelt. Von dort lief unsere Demonstration mit etwa 150 Teilnehmer*innen zu der Kundgebung im Ottopark, wo sich um die Mittagszeit 50 gut gelaunte Teilnehmer*innen versammelt hatten.

Nach Eintreffen des Demozuges hörten wir gemeinsam dem Zeitzeugen Horst Selbiger zu, der uns von seinem Leben im „Judenhaus“ Moabit erzählte. Er warnte die Zuhörer*innen eindringlich vor der aktuellen Entwicklung und sagte zum Abschluss: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“  Dem schließen wir uns so an. Danach gab es Musik und passende Gedichte von Wunstra beziehungsweise. Tintenwolf. Vereint zogen wir weiter zum S-Bahnhof Bellevue und setzten dort den Weg zum Hauptbahnhof ohne Zwischenfälle mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fort.

Auftakt in der Kruppstraße
Am Hauptbahnhof, wo wir uns jeden Montag treffen, haben wir unser Programm gegen 14:15 Uhr fortgesetzt. Der Rapper PTK heizte den 300 Teilnehmer*innen auf dem Platz ein, im Anschluss sprachen Moabit-hilft und das ehemalige Mitglied des Abgeordnetenhauses Ingeborg Simon. Geigerzähler tat seinen Protest mit der Geige kund und  das Grußwort von Ulla Jelpke (MdB, DIE LINKE) wurde verlesen. Gegen 16:00 Uhr ging unsere Demonstration weiter. Die Strecke führte durch das Regierungsviertel, zum Brandenburger Tor und am Denkmal für die ermordeten Juden Europas vorbei. In der Friedrichstraße, an der Ecke Unter den Linden, haben wir unsere Abschlusskundgebung gehalten, da wir an dieser Kreuzung warten mussten, bis Bärgida vorbei ziehen konnte. Wir haben uns gegen ein Weiterlaufen entschieden, damit unsere Teilnehmer*innen noch zur Gedenkdemonstration für den ermordeten Antifaschisten Silvio Meier gelangen konnten, zumal Bärgida bereits bei der Abschlusskundgebung auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor angelangt war. Die Demonstration und die Kundgebungen verliefen ohne Zwischenfälle, entschlossen und trotz Kälte mit sehr guter Stimmung. Wir konnten zeigen, dass Bärgida nicht zu Berlin gehört.

#NoBärgida in Moabit
Im Laufe des Tages gab es zwei, leider erfolglose Blockadeversuche. Einer fand statt am Invalidenpark, der andere in der Friedrichstraße, wo wir eine Kundgebung neben dem Friedrichstadtpalast angemeldet hatten. Dort haben sich 30 Personen Bärgida in den Weg gestellt, wurden jedoch von der Polizei umstellt und mit körperlicher Gewalt abgedrängt. Der Demozug von Bärgida konnte auf der anderen Straßenseite an der Blockade vorbei geführt werden.  Infolge der Polizeimaßnahmen kam es zu Verletzungen mehrerer Personen, Festnahmen gab es keine. Wir bekunden unseren Respekt und unsere Solidarität für die Teilnehmer*innen der Blockade. Sprecht uns bei einer der nächsten NoBärgida-Kundgebungen an, damit wir Euch zur Seite stehen können. Der Friedrichstadtpalast erklärte seine Solidarität mit uns und die Ablehnung von Bärgida, indem er beim Vorbeizug der „besorgten Nationalisten“ die Beleuchtung abschaltete. Auch Berlin gegen Nazis waren mit ihrem aufblasbaren Bären am Friedrichstadtpalast vertreten.

Bärgida am Hauptbahnhof
Bärgida selbst konnte von den 2.000 angekündigten Teilnehmer*innen nur 150 mobilisieren. Neben Personen von der AfD und NPD hat sich ein Teil von Hand in Hand angeschlossen. Verstärkt waren Neonazis aus Tschechien und der Slovakei angereist. Die mitgeführten Fahnen ließen auch auf Teilnehmer*innen aus Rathenow und Sachsen schließen, die sich der Kerntruppe von Bärgida anschlossen, zu der auch die Hooligans und Reichsbürger zählen. Als Redner von außerhalb waren der ehemalige „Legida“- und „Pogida-Redner“ „Graziani“ sowie Michael Stürzenberger eingeladen.  Kurz nach 16:00 Uhr setzte sich Bärgida mit der Parole  „frei, sozial und national“ in Bewegung. Gegen 19:40 Uhr beendete Bärgida die Demonstration mit nur noch mageren 30 Teilnehmer*innen auf dem Pariser Platz.

Unser Fazit ist, dass wir viele tolle Menschen in unserem Bündnis und auf den Straßen haben. Gemeinsam mit allen Beteiligten konnten wir informieren, aufklären, aufrufen und demonstrieren. Unsere Aktivist*innen, Unterstützer*innen und Demonstrationsteilnehmer*innen haben uns diesen Samstag ermöglicht, auch wenn wir nicht an unsere Erfolge im Januar 2015 anknüpfen konnten. Wir erhalten unseren Protest aufrecht und machen weiter, mit Euch allen zusammen!



Weitere Fotos

Freitag, 25. November 2016

Grußwort von Ulla Jelpke

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,

es ist schon eine unappetitliche Truppe, die sich unter dem lächerlichen Namen Bärgida Montag für Montag zusammenrottet, um unter hasserfüllten Parolen um den Block zu ziehen. Strammrechte Rassisten und eifernde Islamhasser, gewalttätige Nazi-Hooligans und verwirrte Reichsbürger.

Dass sich Bärgida heute bereits zum 100. Mal versammelt, zeugt von einer nicht zu unterschätzenden Hartnäckigkeit dieser Leute. Doch positiv zu vermerken ist, dass dieser Kreis in den letzten zwei Jahren nicht gewachsen ist, im Gegenteil. Es ist ihnen zum Glück nicht gelungen, Zulauf aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft zu bekommen, obwohl bekanntlich gerade dort der Hass auf vermeintlich Fremde, auf Flüchtline und Muslime weiter zunimmt.

Es ist nur noch der harte Kern der Bärgida, der hier Woche für Woche unterwegs ist. Im Grunde genommen haben wir es hier mit einer Art wanderndem Freiluft-Stammtisch zu tun, vorurteilsgeladen und hasserfüllt gegen alle, die nicht in ihr dumpfes Weltbild passen. Aber sie ist gefährlicher, als eine Stammtischrunde im dunklen Hinterzimmer, weil sie mit ihren Parolen an die Öffentlichkeit gehen, weil sie das gesellschaftliche Klima verpesten, weil sie das friedliche Zusammenleben stören, weil sie mit ihren unheimlichen Auftritten Migranten und Flüchtlinge einschüchtern.

Darum ist es richtig und wichtig, dass wir Bärgida weiter Paroli bieten – argumentativ aber eben auch auf der Straße. Denn wir müssen gerade gegenüber den Bevölkerungsgruppen, auf die Bärgida und Konsorten ihren Hass lenken deutlich machen: In Berlin ist kein Platz für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, für Islamhass und Antisemitismus.

Ein bloßes Kontra reicht aber nicht. Denn das Aufkommen von rassistischen und rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien, von Pegida und AfD in Deutschland, Trump in den USA und Le Pen in Frankreich ist auch eine Folge einer unsozialen Politik der Regierenden. Millionen Menschen werden in Perspektivlosigkeit und Angst vor dem sozialen Absturz gestürzt oder sie sind schon mit Hartz IV zu Armut per Gesetz verpflichtet. Als Linke müssen wir hier Klartext sprechen. Wir müssen den Kapitalismus und die neoliberale Politik als Ursache, die großen Banken und Konzerne als Nutznießer der Krise benennen. Und wo von der Bundesregierung bis zu Bärgida Flüchtline, Migranten oder die angeblich faulen Griechen als Sündenböcke präsentiert werden, müssen wir solidarische Alternativen jenseits des kapitalistischen Wolfsprinzips aufzeigen.

Denn Antirassismus und das Eintreten für soziale Gerechtigkeit müssen immer zusammengehen.

Ich wünsche euch – und uns allen – weiterhin viel Kraft und Mut im Kampf gegen Rassisten und Neonazis und für eine solidarische Gesellschaft!

Mit freundlichen Grüßen,
Ulla Jelpke,

Mitglied des deutschen Bundestags

Brief Seite 1
Brief Seite 2


Donnerstag, 24. November 2016

[redoc] Video über Bärgida

Am Samstag, den 26.11.2016, wird Bärgida in Berlin ihr Jubiläum feiern. Seit dem 05.01.2015 trifft sich Bärgida jeden Montag. Was sie antreibt, wer die Teilnehmer sind und welcher Ideologie sie folgen hat Redoc - research and documentation nun in einem Video zusammengefasst.

Zu sehen sind die Organisatoren von Bärgida, Mitglieder der AfD, NPD und Pro Deutschland. Das Bündnis deutscher Hools, kurz B.d.H, die Identitäre Bewegung und viele weitere Teilnehmer dieser Aufmärsche.
 

Durch den Ausschnitt der Reden ist erkennbar, mit welchen Themen und Ideologien sich Bärgida befasst und weswegen sie gefährlich sind. Wir finden diese Arbeit sehr gelungen und freuen uns, dass wir sie veröffentlichen dürfen.

 

Redoc hat es sich zur Aufgabe gemacht über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in den Bereichen Rassismus, extreme Rechte und Antisemitismus aufzuklären


 




Zusammenfassung aller Informationen zum 26.11.2016

Wir erfüllen auch Wünsche! Die Übersichts- und Aktionskarten sind nun öffentlich. Hier könnt ihr alle angemeldeten Kundgebungen finden sowie Details zu unserer Demonstration. Die Kundgebungen 3 und 4 liegen direkt an der Strecke von Bärgida.

Demonstration

Auftakt: Kruppstraße 16, 12:00 Uhr
Beachtet bitte die Unterbrechung am S-Bahnhof Bellevue. Weitere Informationen zu der Handhabung erfahrt ihr auf der Demo und im Twitter unter dem Hashtag #nobärgida und #b2611.

Kundgebungen
  1. Ottopark, Ottopark 11:00 Uhr - unsere Demo zieht an dieser Kundgebung vorbei
  2. Hauptbahnhof, Washingtonplatz,13:00 Uhr - 14:30 geht die Demonstration von diesem Punkt aus weiter
  3. Friedrichstadtpalast, Friedrichstraße, 14:00 Uhr
  4. Oranienburger Tor, Claire-Waldoff-Straße 14:00 Uhr
Es gibt eine große Karte mit der Demonstrationsstrecke und den Kundgebungen. Zustätzlich haben wir Aktionskarten erstellt, die in drei Teile unterteilt sind. 

Vollständige Karte

Teil A
Teil B
Teil C













Wir sehen uns auf der Straße!

Mittwoch, 23. November 2016

Pressemitteilung zu der Großdemonstration am 26.11.2016



Das Aktionsbündnis #NoBärgida organisiert am 26.11. eine große antirassistische Demonstration durch Mitte und Moabit unter dem Motto „Stand up - Speak up. Gegen rassistische Hetze und Fremdenfeindlichkeit“. Anlass ist das 100. Jubiläum des Berliner Pegida-Ableger Bärgida. Die Demo startet um 12 Uhr in der Kruppstr. 16 in Berlin-Moabit.

Wir protestieren seit fast zwei Jahren gegen die menschenverachtende Hetze von Bärgida. Jeden Montag bringen wir den antirassistischen Gegenprotest auf die Straße. Zu diesem unrühmlichen Jubiläum haben wir Betroffene von Rassismus eingeladen, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Die Demo wird ebenfalls von verschiedenen Künstler*innen mit musikalisch begleiteten politischen Gedichten unterstützt. Nachdem sowohl der „Merkel muss weg“-Demonstrationen als auch Bärgida durch das Jüdische Viertel zogen, werden wir auf unserer Route den Opfern des Nationalsozialismus gedenken und mahnen.

#NoBärgida im Sommer
Die Versammlungsbehörde hat unsere Demonstration unterbrochen. Vom S-Bahnhof Bellevue bis zum Hauptbahnhof müssen unsere Teilnehmer selbstständig und ohne Schutz der Polizei kommen. Ein Aufeinandertreffen beider Parteien wird billigend in Kauf genommen, da sich die Demonstrationszüge auf einer Strecke überschneiden würden, obwohl diese zeitlich nicht in Berührung kommen.

Zum 100. Jubiläum von Bärgida werden  Rassist*innen, Neonazis und Reichsbürger*innen aus ganz Deutschland erwartet. Bärgida ist durch ihre montäglichen Aufmärsche mit der AfD, NPD, dem Veranstalter der „Merkel muss weg“-Demonstrationen, dem Bündnis deutscher Hooligans (B.d.H, enstanden durch HoGeSa), der Identitäten Bewegung sowie mit der Reichbürgerbewegung vernetzt. Diese besuchen regelmäßig ihre Aufmärsche. Ebenso bestehen Kontakte zum Potsdamer Pegida-Ableger „Pogida“ und dem Dresdener Original, sowie zu tschechischen Neonazis. Daher ist mit einer Teilnehmerzahl im mittleren dreistelligen Bereich zu rechnen.
Die Pressesprecherin des Aktionsbündnis #NoBärgida, Delaila Dellington, sagt dazu: „Dass es zu diesem 100. Jubiläum kommen konnte, ist ein Ausdruck des Rechtsruck in Deutschland. Es ist nötig dem die Solidarität mit allen Betroffenen entgegenzusetzen.“

Bärgida und #NoBärgida
Das Aktionsbündnis #NoBärgida gründete sich Anfang 2015 und ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich antirassistisch und antifaschistisch engagieren.  In Zeiten, in denen Rassismus und Menschenverachtung wieder stark zunehmen, halten wir es für unerlässlich, präsent zu sein und zu zeigen, dass es Menschen gibt, die es nicht ertragen können, wenn wieder regelmäßig Neonazis durch Berlin laufen. Diese Gedanken vereinen uns und alle, die mit uns auf die Straße gehen. Unser Bündnis setzt sich für ein solidarisches und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen in Berlin ein, unabhängig von Herkunft, Religion, Lebensweise oder sozialem Status. Dies ist nur möglich, wenn Rassismus, soziale Ausgrenzung, sowie Hetze gegen alle, die nicht in das verschobene Weltbild der Neonazis passen, keinen Nährboden mehr finden.

Unterstützt wird die Demonstration von: Antifaschistischer Schwarz-Roter Aufbau, Demokratie in der Mitte, DGB, Die Linke, GEW, Moabit hilft, SPD Mitte, Ulla Jepke MdB, Uffmucken, ver.di und der Volkssolidarität Landesverband Berlin. 

Montag, 21. November 2016

Letzte Infoveranstaltung zur NoBärgida-Demo am 26.11.2016

Unsere letzte Infoveranstaltung zu der Demo am Samstag,

findet erneut in der Kulturfabrik, Lehrter Straße 35, in Moabit statt. Am 26. November will Bärgida ab 14.00 Uhr zum 100. Mal durch Berlin marschieren. 

Deshalb organisieren wir, das Aktionsbündnis #NoBärgida, eine Gegendemo. Da uns aber die Versammlungsbehörde massive Steine in den Weg legt und am späten Nachmittag die Silvio-Meier-Demo stattfindet, möchten wir euch mit den notwendigen Infos rund um den Bärgidaaufmarsch und die Gegenproteste versorgen, damit wir gemeinsam den Nazis das Jubiläum maximal versauen!


Die Infoveranstaltung gliedert sich in zwei Teile. In der ersten Stunde wird es einen Recherche-Überblick und Vortrag zur Entwicklung von Bärgida und des Gegenprotestes geben. Ab 20.00 Uhr geht es dann konkret um den 26.11.2016, unsere Demo, weitere Kundgebungen und andere Gegenproteste.


Im Anschluss können wir uns noch im KUFA Café persönlich austauschen.


Wir behalten uns jedoch vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu unseren Veranstaltungen zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
 



Mittwoch, 9. November 2016

Stand up - Speak up – NoBärgida

Gegen rechte Hetze und Fremdenfeindlichkeit

Unter diesem Motto organisiert das Aktionsbündnis #NoBärgida am 26.11. eine große antirassistische Demo mit Konzert durch Moabit und Mitte.

Anlass dafür ist das „100. Jubiläum“ von Bärgida, welches wir nicht unkommentiert lassen werden. Bärgida verschiebt hierfür ihren montäglichen „Abendspaziergang“ auf einen Samstag. Damit möchten sie anderen Rassist*innen, Reichbürger*innen und Faschist*innen aus ganz Deutschland die Möglichkeit geben nach Berlin zu reisen. Es bestehen insbesondere gute Kontakte zur rassistischen „Pogida“ in Potsdam. Auch andere Neonazis aus Berlin werden dieses Angebot nutzen, da am Abend die jährliche Silvio-Meier-Demo in Berlin stattfindet. Für uns ist das nur ein Grund mehr unseren Protest auszuweiten und ihnen dieses „Jubiläum“ zu vermiesen! Wir wollen damit an die erfolgreichen Proteste gegen den ersten „Abendspaziergang“ von Bärgida am Roten Rathaus Januar 2015 anknüpfen.

Nach einem Aufruf durch das „Bündnis gegen Rassismus“, im Januar 2015, gründete sich unser Aktionsbündnis #NoBärgida. Wir organisieren den wöchentlichen Gegenprotest in Form von Kundgebungen und Demonstrationen und unterstützen andere antirassistische und antifaschistische Veranstaltungen in Berlin. Unser Bündnis setzt sich aus verschiedenen Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen zusammen. Dabei wird unser Protest durch einen Querschnitt von Anwohner*innen, Antifaschist*innen und demokratischen Parteien unterstützt, wobei wir als Bündnis parteiunabhängig sind und allen Antirassist*innen und Antifaschist*innen solidarisch begegnen. Wir verstehen uns als ein zivilgesellschaftlichen Bündnis, welches allen Menschen eine
Plattform für ihren Protest bietet.

Seit fast 2 Jahren gehen wir gegen die Rassist*innen und Faschist*innen von Bärgida auf die Straße. In Zeiten, in denen Rassismus und Menschenverachtung wieder stark zunehmen, halten wir es für unerlässlich präsent zu sein und um zu zeigen, dass es Menschen gibt, die es nicht ertragen können, wenn wieder regelmäßig Neonazis durch Berlin laufen. Diese Gedanken vereinen uns und alle, die mit uns auf die Straße gehen. Unser Bündnis setzt sich für ein solidarisches und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen in Berlin ein, unabhängig von Herkunft, Religion, Lebensweise oder sozialen Status. Dies ist nur möglich, wenn Rassismus, soziale Ausgrenzung, sowie Hetze gegen alle, die nicht in das verschobene Weltbild der Neonazis passen, keinen Nährboden mehr finden.


Wer oder was ist Bärgida?

Bärgida ist der Berliner Ableger von Pegida. Hier sammeln sich Menschen aus den verschiedensten rechten Strömungen. Ihre Themen reichen von „Genderwahn“ über Asylpolitik bis zu CETA & TTIP. Die Akteure von Bärgida sind in der Bürgerbewegung pro Deutschland verankert.

Zu den aktiven Mitgliedern von Bärgida gehört Heribert Eisenhardt. Der Lichtenberger AfD-Politiker übernahm in der Vergangenheit die Aufgabe des Pressesprechers und hält regelmäßig rassistische Reden auf den „Abendspaziergängen“. Schon seit geraumer Zeit läuft gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren, was sich nicht nur mit seiner Aktivität bei Bärgida begründet. Im April 2016 nahm er an einem gemeinsamen Aufmarsch mit der NPD teil.

Diese schickt auch zu Bärgida regelmäßig prominente Vertreter, wie den ehemaligen NPD-Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke, oder den selbsternannten Anti-Antifa-Fotograf und NPD-Spitzenkandidat für Friedrichshain-Kreuzberg Stephan Böhlke.

Zu den weiteren regelmäßigen Gästen von Bärgida zählt die „Identitäre Bewegung“. Diese versucht in Berlin immer wieder durch heimliche Aktionen, wie die Besetzung der SPD-Zentrale oder die Besteigung des Brandenburger Tors, auf sich aufmerksam zu machen. Sie vertreten einen völkischen Rassismus und fantasieren vom „großen Austausch“. Was sie unter Anderem dazu bewegt in ganz Deutschland Theaterstücken von Geflüchteten gewaltsam zu stören.

Eine weitere Strömung sind die sogenannten Reichsbürger*innen. Sie machten in der letzten Zeit vor allem mit Gewalttaten gegen Polizeikräfte und Geflüchtete auf sich aufmerksam. Bei Bärgida scheinen sie jedoch auf ein interessiertes Publikum zu stoßen, welches ihren Verschwörungsfantasien lauscht und auch zu entsprechend beworbenen Informationsveranstaltungen erscheint.

Nicht zu vergessen ist auch der gewalttätige und alkoholisierte Mob von Bärgida. Sie nennen sich selbst „Bündnis Deutscher Hooligans (BDH)“ und entstanden im Zuge der bundesweiten HoGeSa-Aktivitäten. Führende Mitglieder dieser Gruppe versuchten im August 2015 mit brennenden Holzlatten auf das Gelände einer Unterkunft für Geflüchtete in Marzahn zu gelangen. Vermutlich kam es nur durch ihre frühzeitige Entdeckung nicht zum einem verheerenden Brand, der lebensgefährlich für die Bewohner*innen gewesen wäre. Zu ihren Sympathisant*innen gehört auch der mittlerweile verurteilte „S-Bahn-Pinkler“ Christoph S. Er urinierte nur 2 Tage nach dem versuchten Brandanschlag auf nicht-deutsche Kinder in der S-Bahn, nachdem er und sein Kumpel diese rassistisch beschimpft haben. Beide waren mehrfach Teilnehmer bei Bärgida.

Diese Beispiele zeigen, dass die stetige Verfestigung von Rassismus, Nationalismus und Hass auf den wöchentlichen „Abendspaziergängen“ eine große Gefahr darstellt. Den Worten folgen auch Taten und treffen kann es alle, die nicht dem propagiertem Bild vom „deutschen Volk“ entsprechen.

Wir sagen: „Es gibt nichts zu feiern! Stand Up - Speak UP, gegen rassistische Hetze und Fremdenfeindlichkeit!“.Lasst uns Bärgida an diesem Tag zusammen lautstark und entschlossen zeigen, dass sie in Berlin nicht willkommen sind - ob auf unserer Demo, bei den Kundgebung oder mit anderen Protestformen.

Wir sehen uns am 26.11.2016 auf der Straße!